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Woblin Goblin
Commander



Anmeldedatum: 09.06.2001
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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden   Verfasst am: 20.01.2008, 19:25   Beitrag Antworten mit Zitat

Star Trek Vanguard - Reap The Whirlwind

Also, wieder mal ein Buch ausgelesen. Bei diesem Schätzchen hier habe ich das besonders gern gemacht.

Vorweg, das Buch ist großartig, die Vanguard Bücher strahlen eine unglaubliche Faszination aus und erreichen eine Spannung wie selten eines der Star Trek Bücher zuvor.

Zur Erinnerung - Vanguard ist eine Raumstation der TOS Ära und sie ist über und über mit interessanten Charakteren bevölkert. Vom orionischen Verbrecherkönig bis zum lesbischen vulkanischen Geheimdienstoffizierin reicht ein Spektrum das neben der Entwicklung dieser interessanten Charaktere sich auch sehr gut und fließend in das Star Trek Universum einfügt.
Die Handlungsstränge dieses Buches sind sehr - detailliert - und wohl nur schwer in angemessener Kürze zu erklären.

Eigentlich hängen die drei Vanguard Bücher sehr eng zusammen, deshalb würde ich jedem empfehlen die drei kurz hintereinander die ersten 5 Seiten zu lesen, und danach verschlingt man es eh.

Böse am Ende - Buch drei hat auch einen Cliffhanger!


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"Landru! Guide us!"

cybertrek
C.O.S.E.



Anmeldedatum: 05.04.2001
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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden   Verfasst am: 10.05.2012, 11:38   Beitrag Antworten mit Zitat

Nach dem eher mäßigen zweiten Teil der Vanguard-Reihe in dem sich die Autoren Dayton Ward und Kevin Dilmore teilweise in Nebensächlichkeiten verloren haben kann man zu diesem Roman hier nur eines sagen: David Mack is back!

Und das ist auch gut so! David Mack versteht es, in diesem Roman alles aufzuholen was einem in den bisherigen Romanen abgegangen ist: Action. Die Shedai die sich bereits im vorgehenden Roman als mächtiger Gegner entpuppt haben, zeigen hier die volle Bandbreite ihrer Gefährlichkeit. Blutige Kampfszenen und tausende Tote sind in Star Trek eine Seltenheit, hier in diesem Roman ist es Programm. Tholianer kämpfen gegen Klingonen, Klingonen besetzen menschliche Kolonien und die Shedai führen Krieg gegen jeden der in ihr Territorium eindringt.

Neben der Action kommt jedoch zum Glück auch das zwischenmenschliche nicht zu kurz. Auch wenn es nicht wie in "Der Vorbote" der hervorragende Hauptaspekt der Handlung ist, dringt der Autor immer mehr in die Tiefen der jeweiligen Charaktere vor. Die Beziehung zwischen Commodore Reys und dem JAG Offizier Rana Desai ist erwartungsgemäß kompliziert. Privat ein Liebespaar, beruflich ein angespanntes Verhältnis welches im Laufe der Zeit und der Entwicklung der Dinge nicht besser sondern im Gegenteil noch schwieriger wird.

Die Freundschaft zwischen dem zwielichtigen Händler Cervantes Quinn und dem Reporter Tim Pennington ist fast schon ein Musterbeispiel für eine Freundschaft in Romanform. Zu Beginn basierend auf Mitleid, beruflichem Interesse und Verzweiflung bis es sich schließlich zu einer tiefen Freundschaft entwickelt die auch großen Einfluss auf die persönliche Entwicklung der jeweiligen Figuren hat. Wie auch im echten Leben stellt sich allerdings auch die Frage, ob diese Freundschaft im Extremfall allen Zwischenfällen standhalten kann. Gibt es doch ein Geheimnis von Quinn welches ihn mit Penningtons beruflicher Diskreditierung in Verbindung bringt.

Nicht zu vergessen die Beziehung zwischen der vulkanischen Geheimdienstoffizierin T'Prynn mit der klingonischen Doppelagentin Lurqal / Anna Sandesjo. Eine Beziehung zwischen vulkanischer Logik, Moral und Ethik, persönlichen und beruflichen Interessen, Verrat, psychischen Traumata und Leidenschaft die im Laufe der Geschichte mehrmals knapp davor ist zu zerbrechen bis es schließlich zum tragischen Showdown kommt.

Die Handlung rund um das Geheimnis der Vanguard Region wird im Laufe der etwas über 400 Seiten ebenso gelöst wie die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Shedai und den Tholianern. Eine Millionen Jahre alte Geschichte die Herrschaft, Sklaverei und Aufstand beinhaltet und zu den Grausamkeiten, Angst und Verzweiflung der Gegenwart führt. Diese Geschichte wird von David Mack spannend erzählt, zu einem zumindest vorläufigen Ende geführt aber leider nicht umfassend erklärt. Auch wenn man nach dem Ende des Romans das Gefühl hat, dass die Handlung mit den Shedai ein Ende gefunden hat und es keine weiteren Zwischenfälle mehr geben dürfte bleiben viele unbeantwortete Fragen offen. Es stellt sich die Frage, wie die Föderation und alle anderen Völker mit dem jeweils unterschiedlich vorhandenen Wissen über das Geschehene umgehen werden. Begrenzt ist dies nur von den Engen des Star Trek Canons der in den nachfolgenden Serien und Filmen gebildet wurde. Hier hat Mack jedoch sehr gut Elemente eingeführt die einen zuversichtlich stimmen: Commander Terrell als 1. Offizier der USS Sagittarius ist schon länger bekannt; nun tritt gegen Ende des Romans auch noch eine weitere Wissenschaftlerin auf, die einen nahtlosen Übergang in nachfolgende offizielle Ereignisse aus dem Roddenberry-Universum verspricht. Auch wenn dies zum aktuellen Zeitpunkt für den Leser noch einen gewissen Störfaktor darstellt und sich auch den Vorwurf der Inszenierung gefallen lassen muss, wird dies doch ausreichend genug erklärt um weitgehend stimmig zu erscheinen. Im Folgeroman "Offene Geheimnisse" der (leider?) wieder von Dayton Ward geschrieben wird bleibt jedoch genug Gelegenheit dem Namen des Buches gerecht zu werden und alle offenen Fragen zu klären und den Übergang zum TV und Kino Star Trek so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Über disen Roman "Ernte den Sturm" bleibt abschließend nur eines zu sagen: Es ist ein spannend und sprachlich sehr gut geschriebenes Action-Spektakel mit Tiefgang in der Charakterentwicklung und ausreichend vorhandenem epischen Weitgang. Auch wenn es nicht an das Niveau des ersten Romans der Reihe heranreicht. In "Der Vorbote" wurde Tiefgang und Spannung einzig und allein durch meisterhaftes Beschreiben und Erzählen von Diplomatie, Intrigen und der Anspielung von zukünftigen Ereignissen erzeugt. Dieses spielhafte Benutzen aller Elemente zu einer Komposition des Gesamten fehlt hier da man sich in diesem dritten Teil auf eine geringere aber dennoch gewaltig Anzahl an Elementen konzentriert. Ob dies ein Manko oder doch vielmehr einen Vorteil darstellt bleibt dem jeweiligen Leser überlassen. Ebenso ob er sprachlichen Eigenarten des Autors wie zum Beispiel leicht ironisch formulierte erzählende Absätze zu schätzen weiss oder nicht.


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"Wenn es ein Wunder gibt, heißt es McLane"
(Raumpatrouille Orion, 1966)

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