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buxe
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  Verfasst am: 28.04.2005, 17:46   Beitrag Antworten mit Zitat

Hausarbeit

Hallo liebe Trekkies,

habe eine Hausarbeit über das Thema "Weltfrieden durch Weltrepublik" zu schreiben. Da mir die rein wissenschaftlich-philosophische Betrachtung zu langweilig war, dachte ich mir, man könne da ja mal was sinnvolles reinbringen und zog Star Trek herbei.
Da ich selber nicht DER!!! Trekkie bin, wäre ich natürlich dankbar für jede Hilfe und alle Infos...
Da die Arbeit einen philosophischen Hintergrund haben muss, mache ich das Thema an Immanuel Kant und Ottfried Höffe fest, die beide in unterschiedlicher Art und Weise zu dem Schluss kommen, Weltfriede und Weltrepublik sei Unfug.
Ich denke Gene Roddenberry hat uns etwas anderes gezeigt, wenn auch nur fiktiv.

HELP / HELP / HELP
Infos auch gerne an meine E-Mail


cybertrek
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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden   Verfasst am: 28.04.2005, 18:21   Beitrag Antworten mit Zitat

Ein großes Projekt auf jeden Fall. Aber ich denke hier im Forum kann dir sicher Woblin Goblin em ehesten helfen was Kant angeht.

Ich denke es wäre am besten wenn du mal ein paar deiner bisherigen Überlegungen posten würdest. Dann können wir alle darüber diskutieren und eventuell zusätzliche Ansätze finden.


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Conelly
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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden   Verfasst am: 28.04.2005, 19:23   Beitrag Antworten mit Zitat

Moin!

Naja, um genau zu sein, geht Star Trek auch noch von einem kommenden dritten Weltkrieg aus. Und auch nicht zu vergessen, anscheinend keine Probleme wie Hunger etc. dank Ueberfluss an Ressourcen / Energie. Und die Religion spielt nur noch eine kleine, wenn nicht sogar garkeine Rolle mehr in der Erdgesellschaft. Sprich keine heiligen Kriege mehr... Rolling Eyes

Von daher ist das nur schwer auf heute anzuwenden. Rolling Eyes

Gruss B.


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Woblin Goblin
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Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden   Verfasst am: 28.04.2005, 20:16   Beitrag Antworten mit Zitat

Also das interessiert mich jetzt - was hat Kant gegen eine Weltrepublik gesagt? Wie past so etwas in Kants Philosophie? Hat er da einen gedanken verschiedener Völkervernunft?

Zu Gene Roddenberry - nun wie Con schon sagte - das ganze ist sehr fiktiv, die Menschheit in Star Trek ist aber nicht ganz so materialistisch ausgelegt, wie von Con beschrieben.

Die Grundidee (die diskutabel ist, aber halt in den Serien verbreitet werden soll) ist, dass Gier die Menschen nicht mehr antreibt. das ist umschrieben mit "Arbeiten zum Verbessern des Einzelnen und der Ganzen Menschheit".

Was heißen soll - Menschen arbeiten nicht um geld zu verdienen, aber auch nicht um die Wirtschaftsdaten ihres Landes zu verbesssern - es geht vielmehr um die Erfüllung die man in seiner Arbeit findet und dadurch in der Gesellschaft eine inspirierende Wirkung erzielt wird.
Der idealistische Gedanke ist wohl, dass jedermann ein beispiel für andere sein soll indem er bewusst lebt, und jenes Leben so führt, dass es einen Zweck findet.

Damit eine solche Welt entfernt realistisch erscheint, für den heutigen Menschen, müssen gewisse bedingungen gegeben sein (siehe Cons post). es ist Ansichtsache, ob man findet, dass die Welt schon heute dazu in der Lage wäre und der Knackpunkt vielleicht wirklich nur die Gier als triebfeder des menschen ist.
Darüber kann man Jahrhunderte sinieren, und teilweise das "Ausmerzen von gier" als Ersatzdogma für eine gute lebensführung nehmen.

Das will ich niemandem nehmen, zweckmäßige Aussagen sind aber was anderes.
Ich glaube (in jeder Bedeutung des Wortes), dass sich Star Trek um Menschen dreht die immer bereit sind sich zu verbessern, an sich zu arbeiten, einen Sinn im Leben zu suchen. (ich finde teilweise zielt es sogar darin auf die Iden Viktor Frankls ab) Star Trek spielt in einer Welt in der jeder nicht nur diesen Gedanken lebt, sondern auch dabei ein altruistisches Element verwirklicht, nämlich jedem anderen diese Entwicklung zu ermöglichen. (Das ist eine parallele Idee zu Kants kategorischen Imperativ)

Nicht vergessen - Star Trek stellt als klassische Science Fiction auf die Aufklärung - Herrschaft der Vernunft 8alles ist erklärbar) ab, deswegen wird man auch sehr viele Elemente aufklärersicher Philosophen finden.

Zusammenfassend, und ich weiß nicht ob das in Hinsicht auf eine Abhandlung über eine Weltregierung dienlich ist, aber mehr kann man schwer in die Richtung sagen:

Star Trek geht davon aus das Gier dadurch überwunden kann, in dem jeder Mensch Freude und Sinn an seinem Leben für sich findet, und dieses auch anderen ermöglicht. Gier ist das Fehlen von Sinn - Sinn ist die Entwicklung das Menschen.


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buxe
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  Verfasst am: 28.04.2005, 20:38   Beitrag Antworten mit Zitat

Hallo Woblin Goblin,
was oder ob Kant etwas gegen eine Weltrepublik hat weiß ich nicht. Er hält sie aber für nicht umsetzbar und macht dies anhand von 3 Argumentationsebenen fest:
Pragmatisch: Je größer das Gebiet eines Staates oder Verbundes wird, umso ineffizienter und selbstzerstörerischer wird er. (Da hat er wohl noch nicht das Haushaltsdefizit von Bremen gesehen...)
Rechtlich: Er propagiert ein Völkerrecht, was eine Gruppe unabhängiger Staaten impliziert die nicht in einem Staat zusammenschmelzen sollen, da dieses Völkerrecht ja nur sinnvoll ist, wenn es auch mehrere Völker gibt.
Moralisch: Da führt er transzendentale Rechsprinzipien der Völkerbundbasis an, z.B.: Allen Saaten steht die Freiheit nach einem allgemeinen Gesetz zu, alle Saaten sind rechtlich gleich und alle Saaten sind rechtlich gleiche Mitgesetzgeber im Völkerrecht.
Akzeptieren würde Kant den Völkerbund als "fortwährend-freie Assoziation" selbstständiger Saaten.
Hier ist der Bruch zur Situation auf der Erde in Star Trek (soweit ich weiß), es gibt keine selbstständigen Staaten mehr auf der Erde, jedenfalls habe ich davon noch nie was gehört...


Woblin Goblin
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also... hm - die genaue Ausgestaltung der menschlichen Regierung auf der Erde wird nie beschrieben.

Die Föderation, die ja deutlich méhr darstellt als die erde allein, ist wohl eine Art Völkerbund auf freiwilliger Basis.

Also ich hab Kant in diesem Zusammenhang noch nie geleen also kann es durchaus sein, dasss meine Schlussfolgeurngen jetzt falsch sind aber:

Pragmatische Lösung - ist ein Phänomen der Zeit in der er lebt. Heutzutage sieht das schon anders aus, mit den modernen Kommunikationsmitteln und nicht zuletzt mit dem modernen Beamtenwesen , das sic doch deutlich von damals unterscheidet (auch wenn man sagt Beamten ändern sich nciht Wink)

Rechtlich - nun Völkerrecht ist so eine Sache für sich - im Prinzip besteht das heutige Völkerrechtliche System auf genau seinen Ideen. Staaten sind gleichberechtigten Völkerrechtssubjekte. was er aber nicht sieht (und okay - er ist Philosoph nicht Jurist Wink) - Wenn sich Staaten zusammenschließen dann gibt es zwar kein Völkerrecht, es gibt für den neu entstandenene Staat ein Allgemeines Recht auf das man sich erst einigen muss bevor überhaupt ein Zusammenschluss entsteht. (Sonst wäre Deutschland in der heutigen juristischen Form laut Kant nicht möglich)

Moralisch: also - das hängt ganz davon ab wie du selbstständig definierst, das ist sicher eine Streitfrage. Nach den kriterien die genannt sind ist die UNO ein Völkerbund genau nach Kants Idee. (übrigens hängen Juristische und moralische Sichtweise in seltsamer Weise zusammen, da muss es eigentlich eine schärfere trennung geben - ähm, ich will dich nicht kritisieren - statt moralisch würde "transzendentallogisch" besser passen glaube ich)


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Hallo buxe Smile

Deinen Ansatz zu der Hausarbeit finde ich richtig gut, würde gerne lesen, wie Gene Roddenberry es diesen Philosophen mal so richtig zeigt... WinkWinkWink

Zu dem was Cony geschrieben hat: Ich denke, auch Gene Roddenberry war es klar, das so etwas heute noch nicht umsetzbar ist, aus genau diesem Grunde hat er es ja auch nach einen richtigen "Hammerschlag", einem weiteren Weltkrieg angesiedelt. Sicherlich muss die Menschheit, bevor sie zu so etwas bereit ist, noch einmal ordentlich wachgerüttelt werden (etwas schlechter Scherz, ich weiss).

@Wob, ist "Völkervernunft" ein offizieller Begriff? Surprised. Ich denke, so etwas gibt es nicht, Vernunft ist eine Einpersonensache, genau wie Schuld...

Von den alten Philosophen halte ich persönlich allerdings nicht soviel, ich finde, die redeten viel und taten wenig... Wink


cybertrek
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Zitat:
um genau zu sein, geht Star Trek auch noch von einem kommenden dritten Weltkrieg aus. Und auch nicht zu vergessen, anscheinend keine Probleme wie Hunger etc. dank Ueberfluss an Ressourcen / Energie. Und die Religion spielt nur noch eine kleine, wenn nicht sogar garkeine Rolle mehr in der Erdgesellschaft. Sprich keine heiligen Kriege mehr...


Da spricht Conelly ein paar sehr gute Punkte an. Man muss jetzt allerdings bedenken, dass Roddenberry den Beginn der Weltregierung erst NACH dem dritten Weltkrieg ansetzte. Laut meinen Informationen war dies 2113 und der WWIII war in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Es ist jetzt die Frage ob diese Jahreszahl offiziell ist und wenn sie es ist, ob sie Roddenberry im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte wohlüberlegt festgelegt hat. Denn wenn man davon ausgeht dass sie stimmt, ist die Installation der "Weltrepublik" ein schönes Stück nach dem großen atomaren Krieg vonstatten gegangen. Also keine direkte logische Folge eines großen staatenumfassenden Konflikts den man in Zukunft vermeiden will.

Zu Conellys Post: Religion wurde in den Serien ziemlich ausgespart aber hin und wieder gab es doch Erwähnungen. Religion ist zwar - zumindest in der Sternenflotte - ein vernachlässigbarer Faktor. Das heißt aber nicht, dass sie auf der Erde gänzlich ausgeschalten wurde. Roddenberry war aber Atheist und das hatte selbstverständlich Einfluss auf seine TV-Produktionen. Er war der Ansicht, dass die Menschheit in der Zukunft weiterentwickelt sein würde und dabei von seiner Meinung nach mythischen Glaubensfragen abkommen würde. Wie man dazu auch steht, es ist ein Teil seines Weltbildes und das willst du ja in deiner Arbeit miteinfließen lassen. religiöse Kriegen werden auf jeden Fall schon einmal durch die höhere Vernunft die Roddenberry eingeplant hat ausgeschalten. Da ist globaler Atheismus gar nicht zwingend notwendig.

Ein wesentlicher Punkt ist der Überfluss an Ressourcen. 2113 (ich gehe wieder davon aus, dass dieses Jahr bewusst gewählt wurde) gab es bereits Raumfahrt. Der erste Kontakt mit Außerirdischen liegt weit zurück und man hatte Kolonien auf anderen Planeten. Selbst wenn man die neue Serie "Enterprise" unberücksichtigt lässt sind dies Fakten die durch die Originalserie mit Kirk sowie TNG belegt werden. Auf der Erde wurde durch die technische Entwicklung die Menschheit von einer großes Geisel befreit: Der Mangel an Erdöl. Zukünftige Transportmittel sollen in Star Trek völlig ohne Erdöl funktionieren was wie Conelly schon sagte ein weiterer Schritt in Richtung globalen Frieden darstellt.

Du siehst also, der Hauptgrund warum auf der Erde Frieden herrscht ist nicht zwingend die Existenz einer Weltregierung. - Es ist vielmehr die Summe aller Veränderungen die zwischen 2005 und dem fiktiven 24. Jahrhundert stattgefunden haben. Soviel zu Star Trek. Natürlich kann man aber auch über diese grundsätzlichen Überlegungen hinaus Theorien aufstellen und dabei Ansätze finden die die Weltregierung miteinbezieht. Es gibt viele gute Gründe (und sicher auch viele Gegenargumente) für eine solche zentrale Regierung und die Eliminierung des aktuellen Staatswesens.

Jetzt noch ein paar Sätze allgemein zu dem Thema mit mehr Bezug zur aktuellen Realität. Gehe wir einmal die Ursachen für Kriege durch um zu verstehen warum sie immer wieder entstehen:

Gut, ein wesentlicher Grund ist natürlich die Gier. Egal ob nach Rohstoffen oder sonstigen Dingen. Darauf werde ich jetzt nich näher eingehen weil das ja bei Star Trek bekanntlich wegfällt. Und außerdem hat Woblin schon alles nötige dazu gesagt.

Ein zweiter großer Grund für Kriege ist einfach die Tatsache, dass verschiedene Volksgruppen aus unterschiedlichen Gründen nicht in Koexistenz leben können. Dieser Umstand wird aber durch eine Weltregierung nicht gelöst. Nein, im Grunde wird dieses Problem noch verschärft. Siehe Sowjetunion, Jugoslawien, etc. in denen das gleiche im kleineren Maßstab langjährige Praxis war aber dennoch am Ende gescheitert ist.

Eine Weltregierung hat eher andere Auswirkungen. Völlig wertfrei ob positiv oder negativ. Ein Beispiel ist die unter Umständen einfachere Bekämpfung von Armut. Sicher ist es ein idealisiertes Weltbild aber mit einer Weltregierung die für den gesamten Planeten zuständig ist kann verhindert werden, dass einzelne Regionen (aktuell: Staaten) ihren...beispielsweise Getreideüberschuss ins Meer schütten weil es sich wirtschaftlich nicht auszahlt diesen an andere Regionen (aktuell: Staaten) zu übergeben. Sicher können zukünftige Provinzen das auch weiterhin machen, dann existiert aber im Gegensatz zu heute eine Dachregierung die hoffentlich die nötige Macht (und auch den Willen) hat solche Missstände zu unterbinden. Das jetzt aber nur als kurze Randbemerkung da es für deine Arbeit nicht wirklich relevant ist.

Weltfrieden durch Weltregierung (ich bleibe absichtlich allgemein und verwende nicht deine vorgegebe Vokabel "-republik")? Nein, grundsätzlich kann ich mir das nicht vorstellen. Es sind schon viele andere Voraussetzungen nötig um dieses Ziel positiv umzusetzen. Aber darauf ist ja schon Wob - und im letzten Post auch ich - näher eingegangen. Eine Änderung der globalen (persönlichen) Lebensführung ist eine unumgängliche Grundvoraussetzung dafür das Weltfrieden erreicht wird.


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Zuletzt bearbeitet von cybertrek am 29.04.2005, 12:31, insgesamt einmal bearbeitet

Woblin Goblin
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@Cyb - du willst doch bitte nicht repressive Diktaturen als "nicht funktionierende beispiele" Einer Weltregierung sehen oder?

@Three - die haben ja nur unsere moderne Gesellschaft und moral in ihrer heutigen Form erschaffen - aber da sich dazu Leute erst mit deren Schriften befassen mussten... haben die jan ichts getan.. klar...ja....

Woher nimmst du den Begriff Völkervernunft? Ich seh den in keinem zusammenhang? Surprised
Was ich kenne ist eine Art Vernunftmäßige Rechte einer Nation nach dem nationenbegriff des ausgehenden 19. Jhdts.
Die würde sich aus der idee ableiten, dass eine Nation (= nach damaliger Idee eine Volksgruppe) gewisse unveräußerliche Rechte hat. (eben Recht auf eigenes gesetz, Recht auf eigene verwaltung, Recht auf internationale Annerkennung) Wenn ein einzelner Mensch unveräußerliche Menschenrecht hat die sich aus der vernunft ergeben (das hat Kant zum Beispiel weitergebracht Wink) dann hat das wohl auch eine Nation.

Trifft heutzutage finde ich nur teilweise, da man ein bißchen vom Ethnozentrierten Nationenbegriff abgegangen ist. (manche natürlich nicht)
Sagen wir so - heute definieren wir in der westlichen unsere Nation als Wertegemeinschaft - ich kann mich dafür entscheiden österreicher oder Deutscher zu sein, und es steht mir relativ wenig im Weg mich plötzlich zu entscheiden Amerikaner zu sein. Es kommt darauf an welche Lebensart, welche gesetze und welche Mentalität mir am besten passt, und dann steht einer Einbürgerung meistens nichts im Weg. natürlich ist unsere Politik (teilweise aus guten gründen) noch auf den ethnozentrischen Nationenbegriff hin ausgerichtet (siehe Asylgesetzgebung, Einwanderung von außerhalb der EU...)

Völkervernunft als solches, da stimm ich dir zu, gibts nicht, oder besser - es gibt keine ewiggültige, einzige starre Logik die einer Völkervernunft eine basis gibt.


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@Wob:
Zitat:
Also das interessiert mich jetzt - was hat Kant gegen eine Weltrepublik gesagt? Wie past so etwas in Kants Philosophie? Hat er da einen gedanken verschiedener Völkervernunft?


Du hast "Völkervernunft" geschrieben und ich hab nur noch mal nachgefragt.


Woblin Goblin
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oh das hab ich übersehen... ganz schön blöd von mir wie hab ich dieses Unwort bloß gemeint?
Ich glaub eh in dem Sinne den ich dann gesagt hab denk ich - also geht er von einer Idee ethnisch gebundener rechte - jedes Volk hat sozusagen ein Recht auf sein eigenes Wertesystem.


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Zitat:
du willst doch bitte nicht repressive Diktaturen als "nicht funktionierende beispiele" Einer Weltregierung sehen oder?


Das waren halt die ersten Beispiele die mir eingefallen sind. Aber gut, ich habe nur Dikaturen verwendet und das ist in der Tat einseitig. Können wir uns darauf einigen, dass Israel eine Demokratie ist? Zwei Völker - Israelis und Palästinenser können nicht in einem Land leben. Gut, hier spielen wieder religiöse Gründe eine Rolle. Trotzdem, zwei Völker.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Monarchie: Der Commonwealth bzw. lieber etwas aktueller: Großbritannien. Zwar nur im weitesten Sinne verschiedene Völker aber schau sie dir an, Wales, Schottland und England. Wären die einzelnen Gebiete nicht annähernd autonom, dann... Und da rede ich ja noch nichtmal von Nordirland (jaaa, wo wieder religiöse Gründe dabei sind - aber nicht ausschließlich)

Also wo verschiedene Völker zusammentreffen und von einer einzelnen Regierung geführt werden entstehen Konflikte. Sicher kann man mit einer sozialen Regierung die bereit ist große Zugeständnisse zu machen eine funktionierende Weltregierung bilden aber wie gesagt, es gibt in der Geschichte viele Beispiele wo das nicht geklappt hat. Aber wer weiss, vielleicht gibt es ja mal eine solche Regierung die im großen Stil funktioniert.


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Zuletzt bearbeitet von cybertrek am 30.04.2005, 14:13, insgesamt einmal bearbeitet

buxe
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  Verfasst am: 01.05.2005, 13:02   Beitrag Antworten mit Zitat

Genau das ist doch die Frage nach dem Weltfrieden!!!!

Kant hat da einiges erdacht, musste jedoch feststellen, dass der Mensch ein bisserl zu blöde ist, das mitzuspielen. Deswegen hat er aus seiner Idee Weltrepublik den lockeren Staatenbund gemacht, dem in heutiger Zeit im wesentlichen die UN entspricht.
1. Republikanische Verfassung
2. Das Völkerrecht soll auf einen Föderalismus freier Staaten
gegründet sein" (-> "institutionalisierte", auf Recht gestützte Verbindungen zwischen den Staaten)
3. Das Weltbürgerrecht soll auf Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt sein" (-> Gastrecht, nicht Bleiberecht)
Diese 3 s.g. Definitivartikel sind Grundlagen Kants für eine Friedensordnung

Wie geschieht jedoch die Friedenssicherung /-schaffung mit Saaten, die nicht über eine Republikanische Verfassung strukturiert sind. Da wuste er leider keine Antwort.

So, hier wird es jetzt interessant in Bezug auf Star Trek.
Auf der Erde gibt es mittlerweile keine Staaten mehr!!! Satt desen gibt es eine Föderation, die nicht nur auf der Erde / mit den ehemaligen Saaten der Erde existiert, sondern überirdisch ist und erstaunlicherweise funtioniert.

Da in der einschlägigen Literatur nichts zu finden ist, habe ich da mal meine eigene Theorie entwickelt:
1. Es gab einen 3. Weltkrieg (das ist ja bekannt)
2. Gier nach Reichtum hat sich erübrigt, da es keine Ressourcenprobleme mehr gibt. (ist auch bekannt) - Weiß eigentlich jemand, wo es einen Replikator zu kaufen gibt, bei E-Bay war ich nicht fündig :-)
3. Da es in der heutigen Zeit jedoch auch Gruppierungen gibt, die anderen auf die Fresse hauen, wegen Fragen die nicht materieller Natur sind (z.B. Religion) muss irgendetwas passiert sein, was die Menschheit aufgeschreckt hat und somit dazu gebracht hat, an einem Strag zu ziehen. Evtl. eine ausserirdische Bedrohung???
4. Diese Bedrohung muss so massiv gewesen sein, dass das Weiterexistieren der Menschheit nur durch eine Zusammenschluss aller Saaten, Religionen und Rassen machbar gewesen ist.
5. Dieser Zusamenschluss war erfolgreich und hat zu einem Weltfrieden, eigentlich nur Erdenfrieden geführt unter der Führung einer Weltrepublik, eigentlich nur Erdenrepublik.

Diese Punkte wären mögliche Antworten, auch auf die offenen Fragen bei Kant.
Dummerweise ist das Thema hier nicht vorbei, es gibt nämlich einen schlauen Kopf namens Ottfried Höffe, der sich seine Gedanken zu Kants Philosophie vom Ewigen frieden gemaht hat und diese weiterentwickelt hat.

Na ja, ich halte Euch auf dem laufenden1.
:confused: :confused: :confused:


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Hi,

zu Punkt 4: Ich denke, dass es nicht einmal eine Bedrohung durch fremde Wesen sein müsste...
Sobald es erst einmal amtlich sein wird, dass es weitere denkende WEsen im Universum gibt und man in Kontakt mit denen stünde, dann würden hier auf der Erde die innerplaneteren Differenzen bzg. Religion oder ähnlichem sicher schnell als nebensächlich erscheinen... Ich könnt mir vorstellen, dass die Leute dann einsehen würden, dass es wichtigeres gibt...


Conelly
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Moin!

Glaube das liegt nicht in der Natur des Menschen. Wie war das damals mit der Entdeckung der neuen Welt. Nur ein Grund fuer die Erschliessung neuen Territoriums. Ob das bei fremden Wesen anders waere, ich weiss es nicht... Rolling Eyes

Gruss B.


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cybertrek
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@buxe: Schon fertig mit der Arbeit? Mich würde dein Ergebnis wirklich sehr interessieren. Smile


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buxe
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  Verfasst am: 06.06.2005, 13:14   Beitrag Antworten mit Zitat

Arbeit ist fertig.....

Hallo allerseits,

ja, die Arbeit ist fertig. Weiss noch kein Ergebnis. Wer sie haben möchte, bitte kurze info mit e-mail adresse.

Danke allen Helfern...

Buxe


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Hat jemand von euch seine Arbeit erhalten? Ich nämlich nicht (auch nicht nach nochmaliger Nachfrage) und mich würde das Thema noch immer interessieren. Aber ich glaube ich werde selber noch was zu dem Thema schreiben... Wink


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Zuletzt bearbeitet von cybertrek am 13.11.2005, 23:01, insgesamt einmal bearbeitet

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ja du Wink


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